Satzmodi

Satzmodi

Satzmodi                                    – mps –

 

Modus = Aussageabsicht, Redeabsicht

  1. Indikativ: (vorhandene oder gedachte) Wirklichkeit
  2. Imperativ: subjektives Wollen – Befehl [vgl. u. Prohibitiv]
  3. Konjunktiv I: Ausdruck einer Möglichkeit

                                    zwischen

Wirklichkeit                                  Nicht-Wirklichkeit

(Realität: Indikativ)                   (Irrealität: Konjunktiv II)

 

  • in Aussagesätzen: Möglichkeit – Potentialis             (Negation: non)

narretis amicum nostrum miserum oratorem esse

vielleicht / möglicherweise erzählt ihr, dass unser Freund …

vix quisquam sufferat eius orationes miseras

kaum einer könnte wohl seine … ertragen               (Gegenwart)

crederes: man hätte glauben können [nur in bestimmten Wendungen]

vix  intellegeretis : ihr hättet wohl kaum verstanden                                                                                                                                            (Vergangenheit)

 

  • in Begehrssätzen:                                                (Negation: ne)

 

a.) Aufforderung (hortativus)

legas / legat: du sollst lesen / er soll lesen [an 3. Pers. auch iussivus]

legamus: lasst uns lesen

ne necaveris: du sollst nicht töten

[verneintes Gebot = Verbot: prohibitivus]

 

b.) Wunsch (optativus): erfüllbar

(utinam) legat: möge er doch lesen, hoffentlich liest er (Gegenwart)

(utinam) bene tibi consuluerim: möge ich Dir gut geraten haben,

hoffentlich habe ich Dir gut geraten (Vergangenheit)

 

c.) Überlegende Frage (deliberativus):

Quid faciam ? Maneam an abeam ?

Was soll ich tun ? Soll ich bleiben oder gehen ?

[Antwort: Aufforderung – … maneas: du sollst bleiben]

 

4. Konjunktiv II: Ausdruck einer Nicht-Wirklichkeit

  • in Aussagesätzen: Nicht-Wirklichkeit – Irrealis

si pacem acciperes, regnum ingens haberes (Irrealis der Gegenwart)

si tacuisses, philosophus mansisses (Irrealis der Vergangenheit)

 

  • in Begehrssätzen

Wunsch (optativus): nicht erfüllbar [vgl. o.]

utinam legeret: wenn er doch läse                                  (Gegenwart)

utinam Archimedes diutius vixisset

                 wenn Archimedes doch länger gelebt hätte   (Vergangenheit)

 

Der Indikativ bezeichnet als Satzmodus Etwas, das (nach Auffassung / Vorstellung des Sprechenden) ist (Realis); dementsprechend bezeichnet der Konjunktiv Etwas, das (noch) nicht ist, also Etwas, das

sein kann (Potentialis) – sein soll (Hortativ / Optativ) – nicht ist (Irrealis).

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